Hallo, liebe Kinder,
ich bin Lenny, die kleine Schnecke. Schön, dass ihr meine Geschichten lest und mich und alle meine Freunde kennenlernen wollt.
In meinem Garten bin ich der Chef. Okay -
ich bin vielleicht nicht das schnellste aller Tiere, dafür habe ich aber genügend Zeit, gemütlich durch die Beete zu kriechen, den leckeren Salat und die saftigen Erdbeeren anzuknabbern und jede
Menge Abenteuer zu erleben.
Die erlebe ich meistens nicht allein, sondern mit all den anderen Tieren, und glaubt mir, in meinem Garten gibt es ganz schön viele davon. Nicht alle wohnen hier, manche kommen auch einfach nur
vorbei, um Beeren zu picken oder mich zu besuchen. Mein Garten gehört zu einem grossen, alten Haus und ist ein bisschen verwildert. Aber das macht nichts, denn je mehr hier wächst, desto grösser
ist der Spielplatz für mich und meine Freunde und desto mehr können wir entdecken und erleben.
Es gibt riesige Bäume mit mächtigen Stämmen. In einem dieser Bäume hat Eddie, das Eichhörnchen, seine Höhle gebaut. Eddie ist ein verrücktes Kerlchen. Er sammelt immerzu Nüsse und den ganzen
Winter über schläft er. Ich mag Eddie sehr gern. Denn mit ihm ist immer etwas los, er kann kaum eine Sekunde still sitzen.
Zwischen den Bäumen gibt es einen kleinen Teich. Dort krieche ich gern hin. Ich liebe es, wenn die Sonne das Wasser zum Glitzern bringt. Auf dem Teich schwimmen Seerosenblätter, und Libellen
surren durch die Luft. Aber vor allem mag ich den Teich, weil dort zwei meiner Freunde leben. Luis, die Ente, und Annabelle, der Fisch. Die beiden haben es schön, denn sie können die ganze Zeit
zusammen sein. Pssst, das ist ein Geheimnis, aber ich glaube, Luis ist ein bisschen in Annabelle verliebt. Ich mag es auf Luis' Rücken zu kriechen. Dann paddelt er mit mir, so schnell er kann,
über den ganzen Teich. Und manchmal taucht er kurz mit mir unter Wasser. Dann kann ich Annabelle Hallo sagen.
Ab und zu kommt Lilly, der Marienkäfer, vorbeigeflogen und landet auf meinem Häuschen. Lilly kichert immerzu und hat eine ganz piepsige Stimme. Habt ihr gewusst, dass Marienkäfer Glück bringen?
Wenn einer auf eurem Arm landet, dürft ihr euch etwas wünschen. Dann müsst ihr ihn sanft wegpusten, und euer Wunsch geht in Erfüllung.
Ganz in der Nähe des Teichs hat sich Mila, die Maus, ihr Loch gegraben. Mila muss sich vor dem großen Kater hüten, der im Haus bei den Menschen lebt. Der fängt nämlich besonders gern Mäuse. Doch Mila ist flink und ganz schön mutig. Manchmal schleicht sie sich in die Küche, um dort ein Stück Käse zu stibitzen. Ich habe den Käse sogar schon probiert, aber ich sage euch, der schmeckt mir gar nicht. Der stinkt ganz grässlich. Da knabbere ich doch lieber weiter an den herrlich süßen Erdbeeren.
Manchmal, vor allem im Frühling und im Sommer, kommt Greta, ein Rotkehlchen, in meinen Garten geflattert. Greta wohnt nicht hier. Sie fliegt überall umher, sie sieht ganz viele Länder, Berge, Städte, Bäume und Tiere. Wenn sie mir von ihren Abenteuern erzählt, bekomme ich Sehnsucht, das alles auch mal zu erleben. Aber ich bin nur eine kleine Schnecke, und ich komme nicht so schnell voran.
Abends treffen sich alle meine Freunde aus dem Garten, um Gretas Geschichten zu lauschen. Auch Eddie hört dann staunend zu. Und selbst Tobi, die gemütliche Schildkröte, streckt dann ihren Kopf aus dem Panzer und lauscht. Tobi ist gern für sich allein. Wenn er sich erschreckt, verkriecht er sich blitzschnell. Unter seinem Panzer kann ihm nichts passieren.
Ich bin nicht so ein Angsthase. Trotzdem mag ich Tobi gern, denn er sieht alles ein bisschen vorsichtiger als ich und manchmal bremst er mich und passt auf, dass ich nicht zu übermütig werde.
Dann lebt in meinem Garten auch noch Matti, der Igel. Stellt euch mal vor – der schläft am Tag und ist nachts wach. Da muss ich ganz schön lange aufbleiben, dass ich mit ihm etwas erleben kann. Aber gerade in der Nacht ist der Garten spannend, wenn es überall dunkel ist und man die verrücktesten Geräusche hört. Mit Matti habe ich keine Angst. Denn er kennt sich nicht nur sehr gut aus, er hat auch noch ganz viele Stacheln auf dem Rücken. Niemand traut sich, ihm zu nahe zu kommen. Wenn es trotzdem jemand tut, rollt sich Matti zu einer Kugel zusammen, und jeder, der ihn berührt, wird sofort gepikst.
Ganz besonders gern habe ich Fatima, die Raupe. Sie ist nur ein bisschen kleiner als ich und auch nicht sehr schnell. Zusammen haben wir die lustigsten Ideen. So haben wir schon aus Blättern eine Rutschbahn gebaut oder ein Wettrennen veranstaltet. Und sie mag ebenso gern Salat wie ich. Es macht viel Spaß, mit ihr zusammen an den Blättern zu knabbern. Irgendwann wird aus Fatima ein prächtiger Schmetterling werden. Das wissen wir beide. Doch auch dann wollen wir die besten Freunde bleiben, das haben wir uns versprochen.
So, jetzt kennt ihr fast alle Tiere aus meinem Garten. Wir spielen miteinander, halten zusammen und erleben die lustigsten Dinge. Wenn mal jemand traurig ist, ist immer ein Freund zum Trösten da. Dank unserer gemeinsamen Abenteuer halten wir zusammen wie Pech und Schwefel. Davon werde ich euch dann beim nächsten Mal erzählen.
Jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Ausmalen und Zuhören! Bis bald,
euer Lenny